Budapest-(Bamako) Freetown 2020

Am 29. Januar machen wir uns auf den Weg, via Budapest, nach Freetown in Sierra Leone.

Wir danken allen unseren Sponsoren, Helfern und Freunden für ihre Unterstützung. Herzlichen DANK!!!

Weitere Infos folgen……

Hier könnt Ihr unseren Weg mitverfolgen: Findmespot-Originalkarte

EtapDateStart & Finish
KM
0January 31Start-Budapest
1Jan 31-Feb 3Budapest-Marrakesh (SUPER MARATHON 4 DAYS)3799 km
2February 4Marrakesh-Erg Chigaga380 km
3February 5Erg Chigaga-Assa420 km
4February 6Assa-Smara414 km
5February 7Smara-Dakhla540 km
6February 8Dakhla-Desert Bivouac Mauritania350 km
7February 9Bivouac-Nouakchott
Bivouac-Boutilimit
250 km
250 km
8February 10Nouakchott-St. Louis
Boutilimit-St. Louis
303 km
420 km
9February 11St. Louis-Kompetoum411 km
10February 12Kompentoum-Dindefelo390 km
11February 13Dindefelo-Labe205 km
12February 14Labe-Kindia282 km
13February 15Kindia-Bumbuna Falls256 km
14February 16Bumbuna Falls-Freetown235 km
14 STAGES
17 DAYSTOTAL8235 km
Average
: 514 km /day

Unser Rallye-Auto, beklebt, beladen und reisefertig!
Budapest wir kommen!!!

Die Beleuchtung haben wir etwas angepasst, weil wir mit der einen oder anderen Nachtfahrt rechnen.

29.1.2020 Schneefall, Regenschauer, Wind und Stau! Der Weg nach Wien hat etwas länger gedauert, als wir berechnet hatten. Sind gut im Hotel IBIS in Wien Schwechat angekommen.

30.1.2020 Wir haben es pünktlich zur technischen Abnahme nach Budapest geschafft! Das Wetter war heute um einiges besser als gestern. Auch bei der Abnahme gab es nichts zu bemängeln. Leider blieb der Schlüssel für das Schloss, welches meine Sandbleche sichert zu Hause…..
Mit der Feuersäge das Problem gelöst!

Übernachtung im Luxus-Hotel, man gönnt sich ja sonst nichts….
Aber die nächsten Tage werden härter und länger!
Heute Abend noch Fahrer-Briefing und Morgen um 14 Uhr gehts los!!!!

31.1.2020 Wir sind gestartet!!!
Leider zeigte sich das Wetter nicht gerade von der besten Seite.

Wir haben uns mit einem anderen Schweizer-Team zusammen getan und machen uns gemeinsam auf den Weg nach Marrakech. Die Strecke ist lang und auch das Wetter wechselt zwischen Sonne und Regen. Durch Norditalien behinderte uns ein starker Nebel und unser Track-Logger hat kurzfristig den Geist aufgegeben. Wir gönnten uns diese Nacht für ein paar Stunden ein Hotelzimmer gleich neben der Autobahn in Genua.

1.2.2020 Aktuell sind wir kurz vor der spanischen Grenze, bei bestem Wetter und schon fast warmen Temperaturen. Mal sehen wie weit wir heute noch fahren. Die ganze Strategie ist noch etwas unklar. Unser Rallyeaufgaben beginnen erst in Marokko.

Den Hafen von Algaciras haben wir pünktlich erreicht, leider hatte unsere Fähre nach Tanger Med etwas Verspätung! Wir sind knapp 2 Stunden später angekommenen und bis alle mit dem neuen Scanner durchleuchtet wurden, ist wieder viel Zeit verloren gegangen. Wir haben uns entschlossen in Tanger zu nächtigen und früh am Morgen loszufahren.

Marokko empfing uns mit super Wetter! Wir hatten aber kaum Zeit es zu geniessen, da wir noch ein paar Punkte anzufahren hatten. Leider war das Hotel an dem die Organisation nächtigte voll ausgebucht. Wir verloren deshalb beim Start am Morgen wieder etwas Zeit, bis wir das Prozedere verstanden haben.

Heute führt uns die Strecke über sehr steinige Pässe in den Erg Chegaga. Lange Stunden im Auto….

Die nächsten Tage führte uns die Rallye über die alten Dakar-Pisten zuerst nach Assa und am folgenden Tag nach Es-Semara. Die extrem steinigen und tiefgleisigen Pisten haben unserem Mazda zugesetzt.

In Es-Semara mussten wir einen Reifenschaden reparieren lassen, welchen wir uns in einem steinigen Flussbett geholt haben. Der liebe Kerl hat mir den Reifen gratis repariert, weil er einem Georgischen Teilnehmer vorher 100 Dollar abgeknöpft hatte.

Der Folgetag führte uns wieder über sehr steinige Pisten runter nach Dakhla. Wir waren gut in der Zeit und haben uns mit unseren Bündner Kollegen ein Hotel in der nähe des Camps genommen. Hier im Kite-Paradies windet es doch sehr stark und das Dachzelt macht bei Wind schon ein paar Geräusche.

Den Grenzübertritt nach Mauretanien haben wir in gut 15 Minuten geschafft! Extrem rekordverdächtig…..

Das Niemandsland zwischen Marokko und Mauretanien sieht immer noch sehr schlimm aus. Müll, Autofracks, Dealer und wartende LKW‘s. Leider war Fotografieren in der Gegend etwas schwierig!

Wir durften ohne Mauretanische Visas direkt ins Camp fahren.

Mauretanien begrüsste uns sehr unfreundlich! Die Strasse ins Camp war voller Schlaglöcher und Ausbrüche. En Schlagloch hat unserm Mazda den Restgegeben und ein Teil der Spurstange abgerissen!
Provisorisch mit Spannset repariert sind wir sehr langsam ins Camp gefahren…. Wir hatten ja noch kein Visum und waren so zu sagen illegal in Mauretanien.

Im Camp konnten wir Geldwechsel (zu einem afrikanischen Wechselkurs) und durften mehrere Stunden anstehen um die Visas zu erhalten.

Wir wollten so schnell als möglich raus aus dem Camp und nach Nouakchott um zu versuchen den Mazda wieder gut fahrtüchtig zu bekommen. Das lange anstehen für die Visas machte uns einen Strich durch die Rechnung und wir konnten erst am späteren Nachmittag losfahren und erreichten Nouakchott erst spät nachts.

Heute Sonntag den 9 Februar versuchen wir nun das Ersatzteil aufzutreiben. Aber da Sonntag ist arbeiten kaum jemand und schon gar nicht die Ersatzteilhändler. Wir hoffen jetzt auf morgen, dass es schnell klappt, da wir morgen mit der Rallye in den Senegal wechseln sollten…….

Leider fanden wir in ganz Mauretanien kein passendes Ersatzteil. Wir machen uns immer noch mit Spannset um die Lenkung auf den Weg in den Senegal.
Der Grenzübertritt verlief typisch afrikanisch. Mein Auto wurde verkratzt und es war trotz vieler Helfer nicht immer klar wo und in welcher Reihenfolge man anstehen musste.

Am Abend des 10. Februars fanden wir in Saint Louis in Senegal das passende Ersatzteil und eine Werkstatt (Hinterhof mit Sand und Ratten, aber mit fähigen Schraubern) welche uns das Teil einbaute.

Die Etappen durch den Senegal verliefen sehr ereignislos und wir konnten endlich wieder für das Gesamtklassement punkten.

Am 12. Februar war das Ziel Dindefelo mit einem Wasserfall, welchen wirklich besuchen mussten um weitere Punkte zu machen. Unser Schweizer Kollegen aus dem Bünderland hatten wieder etwas Pech mit ihrem Auto und wir fuhren eine weiter Nachtetappe um ihnen zu helfen.

Der Grenzübertritt nach Guinea führte über schmale und schlechte Strassen. Allerdings ging bei uns das Administrative sehr schnell.
Aufgrund von Unruhen und Demonstrationen durften wir nicht nach Labe fahren. Die Stadt ist für uns gesperrt. Wir fuhren eine weiter Supermarathon-Etappe nach Kindia.

Die Strassen in Guinea sind saumässig schlecht. Wir haben von Gaoual nach Boke für 180 km über 7 Stunden gebraucht. Wir waren bei weitem nicht die langsamsten!!!
Das Nachtlager in Kindia war bescheiden, wir waren sehr froh, als wir um 2 Uhr morgens ankamen und noch ein paar Stunden schlafen konnten. Dies haben leider nicht alle Teilnehmer geschafft.

15. Februar. Die Einreise nach Sierra Leone steht bevor. Wir von der Renn-Kategorie durften mit einer kleinen Fähre über den Fluss setzten. Die Fähre hat keinen Motor und richtige Handarbeit ist angesagt. Wir sind dem Ziel schon ziemlich nah!!!

Das Geld für Sierra Leone machte uns wieder Mal zu Millionären….
Leider waren auch die 1,5 Millionen Leons sehr schnell weg.

Wir erreichten das letzte Camp in Masiaka. Der Weg dahin war zum Schluss nicht sehr schwer , denn an jeder Kreuzung standen mehrere Polizisten und wiesen uns den korrekten Weg….
Ein anderer Weg war kaum möglich.

Das Camp war sehr eng und alle lagen kreuz und quer durcheinander. Gott sei dank hatten wir ein Dachzelt und mussten nicht auf dem Boden schlafen.

Der Weg nach Freetown zum Stadion war für uns von mehr als 1000 Polizisten abgesperrt. Unsere knapp 300 Fahrzeuge hatten zwei Spuren und der Rest der Bevölkerung musste sich die anderen zwei Spuren teilen.
Ich glaube die Einheimischen waren nicht nur erfreut darüber….

Die Einfahrt am 16. Februar ins Stadion war eine grosse Erleichterung. Das Auto hatte die letzten paar harten Etappen und weitere Pannen überstanden. Wir konnten das letzte Race-Sheet an die Schiedsrichter übergeben.

Einen herzlichen Dank gilt den beiden Schiedsrichtern. Es war einen neue Erfahrung mit Logger digital überwacht zu sein.

Nach vielen Ansprachen und Reden durften wir endlich mit dem Auto durch den Zielbogen fahren und bekamen unsere Zertifikate überreicht.

ZIEL ERREICHT – – – – FREETOWN SIERRA LEONE

Am 16. Februar haben wir die Rallye beendet………

Es steht nur noch der Heimweg an…..

Das Auto haben wir dem Spediteur übergeben. Ungewaschen und voller Sand. Mal sehen wann und wie es in Europa ankommt.

Der Weg zum Flughafen führt über 190 km auf der Strasse oder quer über das Meer. Wir haben uns für das Meer entschieden, aber leider die Fähre knapp verpasst. Fahrplan gibt es nicht….

Man bot uns wie immer für etwas Money ein Speed-Boat an. Es gab keine andere Wahl. Das Schnellboot war allerdings eine bessere Nuss-Schale mit Motor. Aber auch das haben wir überstanden und haben die andere Seite trocken erreicht.

Nach einem langen Nachtflug via Liberia, Brüssel nach Zürich waren wir gesund und voller abenteuerlichen Erinnerungen wieder auf heimischen Boden angekommen.

Ende Budapest-Bamako-Freetown!!!!